Kapitel 2
Der Einbau
Achten Sie darauf, die Bauteile nur am Rand und nicht direkt auf der Elektronik zu berühren. Außerdem sollten Sie sich zwischendurch immer wieder einmal durch Berühren eines Heizkörpers ‚entladen’ um Schäden an den Bauteilen zu vermeiden.
Netzteil
Angeschraubt wird das Netzteil von hinten mit vier Schrauben und da diese Teile genormt sind, passen sie auch in jedes Gehäuse (von speziellen Servernetzteilen einmal abgesehen). Sie sollten das Netzteil als erstes einbauen, damit Sie mit dem etwas sperrigen und schweren Teil keine anderen Teile beschädigen. Das eingebaute Netzteil sehen Sie in der Abbildung 1.1 im vorherigen Kapitel.
Hauptplatine
Die Hauptplatine, meist aber Motherboard genannt, hat an allen Ecken und mittig Löcher, durch die Sie die Platine befestigen können. Sehen Sie sich die Abstände an und befestigen dann am Gehäuse die passenden Buchsen, in der Regel sind diese Messingfarben. Danach schrauben Sie die Platine vorsichtig fest.
Arbeitsspeicher
Richten Sie den Baustein wie abgebildet senkrecht über dem Steckplatz aus und drücken ihn dann vorsichtig (aber schon kräftig) ein. Erst wenn die Plastikbügel links und rechts richtig in die Aussparung des Riegels einrasten, sitzt der Arbeitsspeicher und wird auch vom System erkannt.
Prozessor
Neben dem Sockel für den Prozessor befindet sich meist ein Hebel, den Sie nach oben in die Senkrechte bewegen müssen. So wird die Aufnahme geöffnet. Achten Sie darauf, die kleinen Pins nicht zu verbiegen. Sehen Sie sich den Sockel und den Prozessor einmal genau an. Meist sind diese an einer oder zwei Ecken abgeschrägt, so dass auch hier wieder einer falscher Einbau gar nicht möglich ist. Setzen Sie den Prozessor vorsichtig in seinen Sockel. Nachdem der Prozessor richtig sitzt, legen Sie den Befestigungshebel wieder um, fertig. Eine genaue bebilderte Beschreibung finden Sie ebenfalls immer im Handbuch oder auch im Internet auf der Herstellerseite.
Lüfter
Nachdem Sie den Prozessor eingebaut haben, tragen Sie oben auf den Prozessor die mitgelieferte Wärmeleitpaste auf oder kleben das Wärmeleitpad auf. Dies sorgt dafür, dass die Wärme besser auf den Lüfterkörper übertragen wird. Setzen Sie nun den Lüfter auf und befestigen ihn mit der mitgelieferten Klammer. Seien Sie hier besonders vorsichtig, da die Klammer meist sehr stramm sitzt um bestmöglichen Kontakt zu erzielen. Manchmal muss die Klammer auch mit einem kleinem Schraubenzieher heruntergedrückt werden, bei dieser Aktion sollten Sie natürlich nicht abrutschen und das Motherboard beschädigen. Mit etwas handwerklichem Geschick sollte das aber kein Problem darstellen. Verbinden Sie nun den Stromanschluss des Lüfters mit einer Pinreihe auf dem Board mit der Bezeichnung ‚CPU FAN’.
Stromversorgung
Jetzt können Sie das Motherboard mit Strom versorgen. Suchen Sie auf dem Board den ATX-Stromanschluss und am Netzteil den dazu passenden Stecker. Der Stecker lässt sich mit leichtem Druck einstecken und muss am Ende einrasten. Der Stecker ist zum einen durch abgerundete Ecken verpolungssicher, kann also nicht falsch herum verwendet werden, zum anderen muss die kleine Nase am Stecker in der Buchse einrasten.
Festplatte
In welcher Reihenfolge Sie nun weiterbauen, ist egal und bleibt Ihnen überlassen. Bei einer Auf- oder Umrüstung hat man eh keine große Auswahl. Da hier aber von Null ausgegangen wird, ist es praktischer, zuerst die Festplatte einzubauen, da ansonsten später die eingesteckten Karten stören.
Wenn Sie das Laufwerk als einziges am IDE-Anschluss betreiben, müssen Sie noch einen kleinen Plastikstecker (Jumper) setzen. Ein einzelnes Laufwerk wird als Master betrieben (MA) und mit dem Ende des Kabels verbunden, ein zweites Laufwerk jumpern Sie als Slave (SL) und benutzen die mittige Steckerleiste des IDE-Kabels. Erledigen Sie das bevor Sie das Laufwerk einbauen, denn jetzt kommen Sie noch besser an den kleinen Stecker.
Schieben Sie also das Laufwerk mit der offenen Seite in einen passenden 3,5 Zoll Einschub. Achten Sie darauf, dass sich die Anschlüsse für das IDE-Kabel und der Stromanschluss zum Inneren des Gehäuses zeigen. Schrauben Sie das Laufwerk mit den mitgelieferten Schrauben fest. Auf der Rückseite der Festplatte finden Sie einen Anschluss mit 40 Pins. Hier stecken Sie das 40-adrige IDE-Kabel ein. Suchen Sie an der Festplatte nach einer Bezeichnung wie ‚PIN 1’ oder einer anderen kleinen Markierung. Meist befindet sich diese zum Stromanschluss hin. Die rote Ader des Kabels muss ebenfalls in diese Richtung zeigen. Nehmen Sie jetzt eins der Stromkabel vom Netzteil und stecken dies in die entsprechende Buchse. Die ist wieder verpolungssicher, meist müssen die abgerundeten Ecken nach oben zeigen.
Jetzt muss das andere Ende des Kabels mit dem Motherboard verbunden werden. Suchen Sie die IDE-Buchsen auf dem Board. Auch hier finden Sie wieder die Bezeichnung für die rote Ader des Kabels. Stecken Sie auch dies fest und der Anschluss der Festplatte ist erledigt. Die Vorgehensweise für die CD- und DVD-Laufwerke ist identisch, wird aber gleich auch noch kurz gezeigt.
Diskettenlaufwerk
Nehmen Sie jetzt das Diskettenlaufwerk und schieben es von vorne oder innen in den passenden Schacht und verschrauben es. Schauen Sie auch hier vorher wieder wie Sie das Floppykabel anschließen müssen. Hier ist es meist genau umgekehrt, dass heißt die rote Ader befindet sich auf der linken Seite. Beim Anschluss des Kabels verwenden Sie den Stecker der nach den verdrehten Adern angebracht ist.
Das Stromkabel hat einen anderen Stecker als die restlichen Laufwerke. Deshalb lässt er sich auch leicht in dem Kabelgewirr ausmachen. Verbinden Sie das Kabel mit dem Laufwerk. Achten Sie aber darauf, die dünnen Anschlüsse nicht zu verbiegen.
Auf dem Motherboard müssen Sie nun noch das gegenüberliegende Ende des Kabels einstecken. Sie erkennen die Buchse an einer Bezeichnung wie z.B. ‚Floppy’ oder ‚FDD’ oder einfach daran, dass es diese nur einmal gibt und sie etwas schmaler als die für Festplatte und CD ist. Auch hier achten Sie wieder auf die richtige Richtung für die rote Ader.
CD-ROM Laufwerk
Diese Laufwerke schieben Sie von vorne in das Gehäuse. Stecken Sie vorher die Jumper für Master und Slave, passen das Laufwerk ein und schrauben es mit den mitgelieferten Schrauben fest. Achten Sie darauf, die Schrauben nicht zu vertauschen, da zu lange Schrauben das Innenleben des Laufwerks beschädigen könnten.
Auf der Rückseite finden Sie wieder den 40-poligen Anschluss für das Datenkabel und den Stromanschluss.
Zusätzlich finden Sie noch eine Buchse für ein Kabel, dass Sie dann später mit der Soundkarte verbinden werden. Stecken Sie es ebenfalls ein und lassen es vorerst im Gehäuse hängen. Verbinden Sie jetzt noch das Datenkabel mit dem Motherboard und Sie sind fertig.
Nachdem Sie nun alle Laufwerke eingebaut, angeschlossen und mit Strom versorgt haben, sollte es auf Ihrem Motherboard wie in der Abbildung gezeigt aussehen.
Gehäuseanschlüsse
Damit der Taster zum Einschalten des Computers funktioniert, die LEDs für den Betrieb und die Festplattenaktivität funktionieren. Müssen Sie noch ein paar kleine Stecker mit Pins auf dem Motherboard verbinden. Die Beschriftung finden Sie meist auf den Steckern und auch auf der Platine. Sollten die Stecker nicht beschriftet sein, sehen Sie einfach nach, wo die einzelnen Kabel enden.
Grafikkarte
Nachdem Sie nun alle Laufwerke eingebaut haben, können Sie sich um die Steckkarten kümmern. Auf Ihrem Motherboard befinden sich verschiedene Steckplätze. In der Regel ist das heutzutage ein brauner (AGP) für die Grafikkarte und mehrere weiße (PCI) für die weiteren Karten. Die schwarzen (ISA) Steckplätze finden Sie auf neueren Boards kaum noch, da sie für den Computer zu langsam sind. Mittlerweise gibt es für die Grafikkarten wieder einen neuen und noch schnelleren Steckplatz (PCI-Express). Diesen finden Sie aber nur auf den neuen Platinen.
In diesem Beispiel wird eine AGP-Grafikkarte verwendet. Diese gibt es auch in verschiedenen Geschwindigkeiten und damit unterscheidet sich auch der Steckplatz wieder einmal. Also das Handbuch konsultieren und nachsehen, was Sie einbauen können.
Setzen Sie die Grafikkarte genau auf den Steckplatz (nur an den Rändern außen berühren) und drücken Sie diese in leichten Wippbewegungen in den Steckplatz. Achten Sie darauf das sie richtig sitzt um allen Kontakten eine Verbindung zu gewähren.
Zum Schluss schrauben Sie die Karte noch mit einer Schraube am Gehäuse fest, das Slotblech sollte schon am Gehäuse anliegen, falls nicht, sitzt die Karte noch nicht richtig.
Soundkarte
In diesem Beispiel wird eine Soundkarte für den ISA-Steckplatz verwendet. Sie bauen die Karte genauso ein, wie die Grafik- oder alle anderen Karten. Achten Sie wieder auf den richtigen Sitz und schrauben sie fest. Jetzt können Sie das Soundkabel mit der Buchse auf der Karte verbinden. Die Buchse sollte die Bezeichnung ‚CD’ tragen.
Bei vielen der heute angebotenen Motherboards ist der Einbau einer Soundkarte gar nicht mehr nötig. Der Soundchip befindet sich bereits auf dem Board und auch der Stecker wird direkt hier eingesteckt. Die Anschlüsse für die Lautsprecherboxen und Mikrofon sind natürlich auch schon vorhanden und werden nach hinten herausgeführt. Das gleiche gilt auch für die Grafikkarte, hier müssen Sie aber meist Leistungseinbussen hinnehmen und gerade für Leistungshungrige Grafikanwendungen ist eine Grafikkarte ratsamer.
Netzwerkkarte
Zur dieser Karte muss nicht viel gesagt werden. Es gibt Sie auch für beide Steckplätze und auch onboard ist der Chip oft schon verbaut. Weitere Kabel müssen Sie hier auf der Innenseite nicht anschließen.
Weitere Karten
Die Vorgehensweise ist wie bei den restlichen Karten immer dieselbe. Möchten Sie ins Internet, so bauen Sie eine Modemkarte ein und zum Fernsehen muss eine TV-Karte verbaut werden. Haben Sie hier den Anspruch an hoher Flexibilität, brauchen Sie ein Board mit vielen Erweiterungsmöglichkeiten. Bei Platinen mit z.B. nur zwei PCI-Steckplätzen sind Sie natürlich sehr eingeschränkt.
Sie können nun das Gehäuse zuschrauben und beschäftigen sich im letzten Kapitel mit den Anschlüssen an der Außenseite.
Nun verabschiedet sich erst einmal
Kapitel 2