Kapitel 6

Geschrieben von Torsten Lenneper. Veröffentlicht in IT-Grundlagen

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Informationsgesellschaft

In der heutigen Gesellschaft ist der Computer nicht mehr wegzudenken. Vieles wird durch ihn erleichtert, in manchen Bereichen muss er eingesetzt werden, da er schnell und effizient arbeitet.

Einsatzgebiete

Es gibt Unmengen von Möglichkeiten, wo ein Computer eingesetzt werden kann. Alle kann man nicht aufzählen. Selbst, wenn Sie sich viele Mühe machen, und versuchen, alle Gebiete aufzuschreiben, es werden immer noch welche fehlen, an die Sie nicht gedacht haben.

Öffentliche Verwaltung

Die Ämter der verschiedenen Länder planen ihren Haushalt genauso wie ein Unternehmen. Kalkulationen werden durchgeführt, Projekte geplant, Kosten abgerechnet und Daten erfasst. Dies geschieht in einer Grössenordnung, die ohne Computer kaum zu bewältigen wäre. Denken Sie nur z.B. an alle Geburtsdaten einer Stadt, die im Standesamt verwaltet werden. Oder die Stimmauszählung bei Wahlen würde je nach Stimmbeteiligung wahrscheinlich Wochen oder sogar Monate dauern.

Krankenhäuser und Gesundheitswesen

Die Verwaltung erfolgt auch in diesen Bereichen mit Hilfe von Computern. Dienstpläne, Termine, Krankengeschichten von Patienten und auch Kostenab- und –berechnungen werden erfasst und erstellt. Computer überwachen den Zustand von Patienten und schlagen Alarm, sobald eingestellte Werte über- oder unterschritten werden.

Leistungsstarke Computer helfen in der Forschung nach neuen Medikamenten und Heilmethoden. Arzneimittel werden Computergesteuert hergestellt.

Durch die erweiterten Kommunikationsmöglichkeiten können Ärzte an Orten helfen, die weit vom nächsten Krankenhaus entfernt sind. Mittlerweile werden sogar Operationen mit Hilfe von Kameras und Computern durchgeführt, ohne das sich der Chirurg in einem Raum mit dem Patienten befinden muss.

Handel

So gut wie kein Büro kommt heute noch ohne Computer aus. Finanzbuchhaltung, Lohnabrechnung, Reisekosten oder Bilanzen werden schnell und genau mit Hilfe der Computer erstellt. Dabei wird es immer wichtiger, das die Daten nur noch einmal eingegeben werden müssen und dann per Knopfdruck von den einzelnen Programmteilen übernommen werden.

Sie können Projekte planen und vorab erkennen, ob sich der Auftrag lohnen wird oder ob an einzelnen Punkten Änderungen vorgenommen werden müssen. Das erspart Fehlplanungen und Arbeitskräfte können effizienter eingesetzt werden.

Im Einzelhandel werden immer mehr Warenwirtschaftsysteme eingesetzt. Die gesamte Ware wird einmal erfasst und Mindestmengen zur Bevorratung eingegeben. Verkaufte Ware wird automatisch abgetragen und bei erreichen der Mindestmenge neu bestellt, so dass Sie immer gefüllte Regale im Geschäft vorfinden. Ladenhüter und somit totes Kapital hat der Händler nicht mehr am Lager.

Industrie

Alle Funktionen, die der Computer verwaltungstechnisch im Handel übernimmt, können Sie auch auf die Industriebetriebe übertragen. In diesem Bereich werden jedoch die meisten Maschinen auch von Computern gesteuert und überwacht (allerdings nicht ohne die Kontrollfunktion des Menschen).

In der Industrie geht die Planung durch den Computer noch einen Schritt weiter. Aufträge von Kunden werden angenommen und der Computer errechnet die Materialien und die Arbeitszeit bis zur Fertigstellung und Auslieferung. Hierbei werden Lagerbestände und Lieferzeiten bei Materialbestellung automatisch mit berücksichtigt. Computer helfen Kosten einzusparen, in dem sie Produktionsabläufe optimieren.

Schule und Bildungsstätte

Der Computer hat mittlerweile Einzug in die meisten Schulen gehalten. Dabei wird nicht mehr, wie zu früheren Zeiten, programmiert, sondern mit Hilfe von Schul- und Lernsoftware bestimmte Themengebiete aufbereitet. Der Computer hat hier einen entscheidenden Vorteil, er wiederholt einzelne Übungen so oft Sie wollen und wird auch nicht ungeduldig. Ausserdem kann er Personen helfen, die visuell besser lernen können, als wenn die Thematik nur besprochen oder nachgelesen wird.

Schülern eröffnet sich mit dem Internet eine unüberschaubare Flut an Informationen. Zu jedem Thema finden Sie Informationen und diese können schnell abgerufen und in Aufgaben mit verarbeitet werden.

Schulzeitschriften müssen nicht mehr von Hand gestaltet werden. Schüler können sich schon fast künstlerisch betätigen und finden so auch wieder Interesse an dieser Aufgabe.

Im eigenen Haushalt

In den meisten Haushalten befindet sich heute ein oder sogar mehrere Computer. Die häufigste Nutzung wird wahrscheinlich das Spielen sein. Aber auch zur Informationsbeschaffung wie z.B. einer Telefonnummer oder den aktuellen Bundesligaergebnissen wird er eingesetzt. Kochrezepte werden in Datenbanken gespeichert und die private Musiksammlung auf den Computer überspielt. Mit der digitalen Fotografie und den entsprechenden Bildbearbeitungsprogrammen werden immer mehr Personen zu Künstlern. Einladungen können schnell erstellt und gestalterisch aufgewertet und mit Hilfe des Seriendrucks einfach mit Adressen versehen werden.

Mit E-Mails können Sie mit Urlaubsbekanntschaften oder Freunden, die im Ausland leben, in Verbindung und Daten austauschen.

Computer in der Gesellschaft

Es gibt Menschen, die finden die allgemeine Computerisierung beängstigend. Arbeitsplätze werden durch Maschinen wegrationalisiert, überall werden Daten, auch persönliche, erfasst. Defekte Computer können z.B. die Stromversorgung lahm legen und die totale Überwachung wird schon heute von vielen befürchtet. Ob das alles so ist, kann nicht eindeutig beantwortet werden, denn umgekehrt gefragt, helfen uns die Computer gerade in diesen Bereichen, geben uns die Sicherheit und wahren den Lebensstandard unserer Gesellschaft, der Informationsgesellschaft.

In früheren Zeiten stand die Nahrungsmittelherstellung im Vordergrund. Das Zeitalter der Landwirtschaft versorgte die Menschen mit Lebensmittel. Das Industriezeitalter wurde durch die Produktion von Waren geprägt. Das brachte den Menschen einen gewissen Wohlstand und Arbeitsplätze. Heute verdienen die Menschen ihren Unterhalt meist in Büros oder mit Dienstleistungen und arbeiten an Computern, Informationen, Wissen und Intelligenz spielen dabei eine wichtige Rolle.

Aber auch wenn Sie täglich mit einem Computer arbeiten, sollten Sie sich fragen, ob der Computer wirklich alles kann und in allen Bereichen eingesetzt werden sollte. Bei einer Kreditanfrage kann er schnell alle erforderlichen Daten zusammentragen, aber sollte die letztendliche Entscheidung über die Vergabe des Kredits, nicht doch besser bei einem Menschen liegen? Im Krankenhaus kann der Computer den Menschen bei bestimmten Ereignissen warnen, am Ende sollte aber doch der Arzt die Entscheidung treffen, welche Massnahmen durchgeführt werden. Sie können sich mit der richtigen Software und einem Computer künstlerisch betätigen, wer aber ist am Ende der Künstler, Sie oder der Computer. All diese Fragen zeigen, dass Sie den Computer benötigen, umgekehrt müssen Sie jedoch keine Angst vor ihm haben, denn der Computer ist nichts ohne Sie. Jeder besitzt seine eigene Intelligenz – Talente, kritische Fähigkeiten und gesunder Menschenverstand sind aber nur Ihnen gegeben.

ECDL

In dem Sie sich mit diesem Modul, und hoffentlich auch den anderen sechs, befassen, werden Sie ein aktiver Teil der Informationsgesellschaft. Versuchen Sie, den Computer so einzusetzen, dass er für Sie arbeitet. Wenn Sie alle Kapitel durchgearbeitet haben und eventuell auch die entsprechende Prüfung abgelegt haben, werden Sie sehen, dass der Computer keine beängstigende Maschine ist.

Im nächsten Kapitel befassen Sie sich mit der Ergonomie am Arbeitsplatz.

Wieder ein Kapitel,

diesmal Nr. 6 erledigt