Kapitel 5

Geschrieben von Torsten Lenneper. Veröffentlicht in IT-Grundlagen

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Netzwerke - Die Vorteile

Wenn Sie Ihren Computer mit einem anderen Computer verbinden, dann ist er Teil eines Computernetzwerks. Es spielt dabei keine Rolle, ob die beiden Computer in einem Raum stehen, in einer Stadt oder am anderen Ende der Welt. Sie benötigen auch keinen speziellen Computer und Sie können wie gewöhnlich an Ihrem Computer arbeiten. Die wesentlichen Möglichkeiten, die Ihnen ein Netzwerk bieten kann, sind:

Gemeinsame Nutzung des Datenbestandes

In einem Netzwerk werden die Daten normalerweise nur auf einem Computer gespeichert. Alle Personen, die mit dem Netzwerk verbunden sind, haben auf diese Daten Zugriff. Dieser Zugriff wird in der Regel jedoch eingeschränkt, da z.B. die Abteilung Werbung keine Daten der Abteilung Buchhaltung benötigt und umgekehrt. Zu diesem Zweck werden Arbeitsgruppen (Workgroups) eingerichtet und die relevanten Daten für jede Arbeitsgruppe speziell freigegeben. Der Vorteil ist, dass immer mit den aktuellen Daten gearbeitet wird und diese Daten nicht mehrfach in unterschiedlichen Versionen auf den einzelnen Computern gespeichert werden. Auch ein Backup zur Sicherung der wichtigen Daten, kann in diesem Fall einfacher erfolgen, da nicht alle Daten von allen Computern ‚zusammengesucht’ werden müssen.

Gemeinsame Nutzung der Hardware

Wenn Sie ein Dokument ausdrucken oder einscannen möchten, benötigen Sie die entsprechende Hardware. Wenn nun mehrere Computer in einem Netzwerk vorhanden sind, wird nicht für jeden Computer die Hardware benötigt, sondern jeder kann auf die im Netzwerk angeschlossene Hardware zugreifen. Ein Drucker kann so von z.B. zehn Computern genutzt werden. Die Dokumente werden allerdings nicht gleichzeitig, sondern nacheinander ausgegeben. Dies gilt natürlich auch für andere im Netzwerk angeschlossene Geräte wie Plotter, Modem oder Scanner.

Gemeinsame Nutzung von Software

Eine grosse Zahl von Programmen können heute schon in einer Netzwerkversion geliefert werden. Das Programm wird auf dem Server installiert, und alle Computer im Netzwerk können es von dort aus aufrufen. Der Vorteil ist, dass das Programm nur noch einmal und nicht auf z.B. zehn Computern installiert werden muss. Das spart zum einen Zeit und zum anderen Festplattenplatz auf den einzelnen Netzwerkcomputern. Kleine Fehler oder auch Verbesserungen im Programm, die durch ein Update behoben bzw. geliefert werden, müssen entsprechend auch nur einmal installiert werden.

Datenaustausch

Verschiedene Personen einer Arbeitsgruppe können alle an ein und demselben Projekt arbeiten. Die erste erarbeitet den Text für das Thema, die zweite liefert die passenden Bilder und die dritte erstellt das Layout für die bisherigen Daten um sie anschliessend auszudrucken. Die mühsame Weitergabe der Daten mit Datenträgern entfällt in einem Netzwerk.

Kommunikation

Für die Kommunikation in Firmen und Organisationen werden Memos, Telefone oder Briefe genutzt. Wenn jedoch ein Computernetzwerk zur Verfügung steht, gibt es eine weitere Möglichkeit zur Weitergabe von Informationen, die E-Mail (elektronische Post). Nachrichten werden in der Regel als Text über das Netzwerk an einen anderen angeschlossenen Computer gesendet. Auch wenn der Nutzer nicht an seinem Platz ist oder der Computer noch nicht hochgefahren wurde, die Nachricht geht nicht verloren und wird beim nächsten Start angezeigt.

Netzwerke verbinden

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Computer in einem Netzwerk miteinander zu verbinden. Dabei kommt es darauf an, welche Art von Netzwerk Sie benötigen.

LAN – Local Area Network

Bei diesem Netzwerk benötigen Sie für jeden angeschlossenen Computer eine Netzwerkkarte (wandelt die ankommenden Daten um und leitet sie weiter) und spezielles Kabel (transportiert die Daten), dass die einzelnen Computer miteinander verbindet. Durch die Nutzung von Kabeln sind LANs auf einzelne Gebäude begrenzt, da die Kabel nicht ohne weiteres über grosse Entfernungen verlegt werden können.

WAN - Wide Area Network

Dieses Netzwerk verbindet geografisch weit auseinander liegende Computer miteinander. Da dies nicht über Kabelverbindungen möglich ist (Sie können ja nicht ein Kabel von Hamburg nach München verlegen), werden hier die vorhandenen Leitungen der nationalen und internationalen Telefonsysteme genutzt. Die Leitungen liegen bis in jedes Büro und fast jeden Haushalt.

MAN – Metropolitan Area Network

Diese Netzwerke umspannen eine Stadt oder einen Ballungsraum. Auch hier werden die vorhandenen Leitungen der Telefonsysteme genutzt.

GAN – Global Area Network

Diese Netzwerke verbinden Computer die über den gesamten Erdball verteilt sind. Hier werden zum Teil auch Satelliten zur Übertragung der Daten genutzt.

Die Verbindung

Kabel

Bei LANs ist die Verbindung der einzelnen Computer einfach, es müssen nur Netzwerkkarten in die entsprechenden Computer eingebaut und diese dann mit speziellen Kabeln verbunden werden.

Modem

Wenn Sie jedoch die vorhandenen Telefonleitungen nutzen möchten, ergibt sich ein Problem. Die Signale im Computer liegen wie Sie bereits wissen, in digitaler Form vor, die Telefonleitungen übertragen jedoch analoge Signale. Sie benötigen also ein Gerät, dass die Computersignale in Telefonsignale umwandelt und am Zielcomputer den umgekehrten Weg geht. Dieses Gerät nennt man Modem (Modulieren/Demodulieren).

ISDN – Integrated Services Digital Network

Daten sollen in der Regel schnell von einem Computer auf den nächsten übertragen werden. Eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit als ein Modem bietet ISDN. Hier wird eine spezielle ISDN-Karte in den Computer eingebaut und mit dem Telefonnetz per Stecker verbunden. Dieser Dienst ist digital und die Daten müssen nicht mehr umgewandelt werden. Auch in diesem Bereich fallen die Preise, so dass ISDN heute schon in vielen Haushalten genutzt wird.

Datenaustausch zwischen Computern

Wenn in einem Netzwerk Daten zwischen den Computern ausgetauscht werden, übernehmen die beteiligten Computer unterschiedliche Rollen. Der Computer, der eine Anfrage stellt (Datei anfordern), wird ‚Client’ genannt. Der Computer, der dann diese Datei bereitstellt (liefert) nennt man ‚Server’.

Als Netzwerk-Betriebssystem kann jedes Betriebssystem dienen, dass die Kommunikation zwischen verschiedenen Computern unterstützt, dass ist z.B. bei Microsoft seit der Version ‚Windows 3.11’ der Fall. Bei diesen Betriebssystemen kann jeder der im Netzwerk eingebundenen Computer sowohl ‚Client’ als auch ‚Server’ sein.

Bei Server-Betriebssystemen handelt es sich um eine Software, die aus zwei Teilen besteht. Hier dient ein Computer als Server, auf dem alle Daten liegen und der mit Hilfe der Server-Software alle Anfragen verwaltet und die entsprechenden Daten liefert. Auf allen anderen Computern im Netzwerk läuft im Hintergrund die Client-Software. Sie leitet die Anforderungen an den Server weiter und nimmt die ankommenden Daten entgegen. Bekannte Server-Betriebssysteme sind z.B.

‚Windows NT’ und dessen Nachfolger ‚Windows 2000’ sowie die Software der Firma ‚Novell’ (NetWare). ‚Windows NT / 2000’ können auch als eigenständige Betriebssysteme auf Arbeitsplatzrechnern installiert werden. Ein Netzwerk ist dann nicht zwingend nötig, kann aber später installiert werden.

Aufbau von Netzwerken

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Netzwerk zu realisieren. Je nachdem wo und wie das Netzwerk eingesetzt werden soll, sollten Sie sich im Vorfeld Gedanken zu den Kosten, der Erweiterbarkeit und den Einsatzmöglichkeiten machen.

Peer-to-Peer

In diesem Netzwerk sind alle Computer gleichberechtigt. Jeder Kann Daten von einem anderen Rechner Anfordern (Client) oder auch angeforderte Daten liefern (Server). Ausserdem kann an jedem dieser Computer ein Mitarbeiter arbeiten, auch wenn er nicht mit dem Netzwerk verbunden ist, da sich die Rechner wie Einzelplatzrechner verhalten. Dieses Netzwerk wird meist benutzt, wenn nicht sehr viele Computer in das Netzwerk integriert werden sollen.

Der Vorteil solcher Netzwerke liegt im einfachen Aufbau, da das Netzwerk gut überschaubar und einfach strukturiert ist. Ausser Daten können natürlich auch andere Ressourcen wie z.B. Drucker freigegeben und von jedem Mitarbeiter genutzt werden.

Nachteilig wirkt sich die Tatsache aus, das die Arbeitsgeschwindigkeit der einzelnen Rechner sinkt, da nicht nur die eigentlichen Aufgaben durch den Benutzer, sondern auch das Wirken als Server Systemleistung beansprucht. Weiterhin müssen sich die einzelnen Benutzer im Umgang mit Netzwerken und Computern auskennen, da jeder seinen Rechner selbst verwalten muss und für die Datensicherheit zuständig ist.

Aufbau Peer-to-Peer Netzwerk

Strukturierte Netzwerke

Wenn Sie ein grösseres Netzwerk aufbauen möchten, sollten Sie das Netzwerk strukturieren. In der Regel werden die Arbeitsgruppen, die sich im Unternehmen befinden, im Netzwerk als Benutzergruppen zusammengefasst. Anhand dieser Gruppen kann der Administrator (Person die für die Verwaltung des Netzwerks verantwortlich ist) festlegen, auf welche Ressourcen zugegriffen werden darf. Die einzelnen Mitarbeiter in den Gruppen erhalten zusätzlich noch ein Benutzerkonto, zu dem der Benutzername und das Passwort gehören. Dadurch wird der Zugriff auf Daten, die nicht für den entsprechenden Benutzer freigegeben wurden, verhindert.

Strukturierte Netzwerke

Server

In grossen Netzwerken lohnt es sich, Server für bestimmte Aufgaben einzusetzen. Es gibt hier unter anderem die

File-Server stellt Daten bereit
Druck-Server stellt die Drucker zur Verfügung und verwaltet die Druckaufträge
Mail-Server E-Mail-Versand innerhalb des Netzwerks
Fax-Server Fax-Versand innerhalb des Netzwerks

Server unterscheiden sich von Einzelplatzrechnern dahin gehend, dass sie sehr leistungsfähig sind, über einen grossen Arbeitsspeicher und mehrere Festplatten verfügen. Die Arbeit in einem Netzwerk mit Server unterscheidet sich nicht von der an einem Einzelplatzrechner. In der Regel haben Sie aber Zugriff auf mehrere zusätzliche Ordner oder Festplatten auf dem Server, Sie müssen sich am Netzwerk unter Ihrem Namen anmelden und Ausdrucke werden automatisch an den Netzwerkdrucker weitergeleitet und dort ausgegeben.

E-Mail

Über ein Netzwerk können Sie Nachrichten mit anderen Benutzern austauschen. Diese elektronischen Briefe (E-Mail) erleichtern die Kommunikation in vielen Fällen, sind schnell und billiger als z.B. Telefonate. Um Nachrichten mit einer anderen Person auszutauschen, müssen Sie und auch der Empfänger direkt (Firmennetzwerk) oder indirekt (Internet) mit dem Netzwerk verbunden sein. Ausser einer Netzwerkkomponente benötigen Sie (und natürlich auch der Empfänger) eine eindeutige E-Mail-Adresse und einen sogenannten Internet-Serviceprovider (ISP).

Die E-Mail-Adresse besteht normalerweise aus Ihrem Namen, der Domäne des ISP und der Länderkennung. Ihr Name wird vom Rest der Adresse durch das @-Zeichen getrennt (AltGr-Taste + Q drücken).

Ein Beispiel: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Des weiteren benötigen Sie eine Software, mit der Sie E-Mails verfassen und senden bzw. empfangen und lesen können. Die heutigen Programme bieten Ihnen viele Möglichkeiten, die Sie auch aus den Textverarbeitungsprogrammen kennen.

Der ISP ist immer mit dem Internet verbunden. Sie können also jederzeit E-Mails verschicken und empfangen. Sollte der Computer des Empfängers nicht eingeschaltet sein, werden die E-Mails nicht gelöscht sondern solange gespeichert, bis Sie abgerufen werden. Je nachdem, welchen Provider Sie nutzen, können Sie Ihre E-Mails von jedem Computer mit den oben genannten Voraussetzungen abrufen. In der Regel müssen Sie sich aber vorher mit einem von Ihnen gewählten Passwort anmelden um ein unbefugtes Abrufen zu verhindern.

Mit einem Telefax-Gerät können Sie Dokumente und Bilder über die Telefonleitung verschicken. Das übersandte Dokument kann aber nur mit einigem Aufwand z.B. in Word weiter verarbeitet werden. Einfacher geht es auch hier mit der E-Mail. Hängen Sie die Dokumente als Datei an Ihre E-Mail an und der Empfänger kann die Datei dann z.B. in Word öffnen und bearbeiten.

Internet

Das Internet ist das grösste globale Netzwerk der Welt. Computer an jedem Ort der Welt können an dieses Netzwerk angeschlossen werden. Das Internet verbindet einzelne, von einander unabhängige Netzwerke. Somit wird ein weltweiter Datenaustausch und eine weltweite Kommunikation möglich.

Hunderttausende von Computern sind rund um die Uhr mit dem Internet verbunden und stellen Informationen zur Verfügung, die dann wieder von Millionen von Internet-Benutzern abgerufen werden können, sofern diese frei zugänglich sind. Sie finden Informationen zu eigentlich allen Themengebieten. Egal, ob wissenschaftliche Forschungen, Tipps zur Erziehung, aktuelle Nachrichten usw., Sie können einfach alles finden.

Sie haben aber nicht nur die Möglichkeit, über das Internet Informationen abzurufen. Wenn Ihnen der Weg zu Ihrer Bank zu weit ist, bezahlen Sie Rechnungen per Überweisung über das Internet. Auch steigt ständig die Zahl der Firmen, die Ihre Waren direkt über das Internet anbieten und verkaufen. Sie zahlen dann per Kreditkarte oder Nachnahme wenn die Ware zu Ihnen ins Haus geliefert wird. Spiele mit anderen Personen können Sie zu Hause über ein lokales Netzwerk oder auch mit einem Partner, der auf der anderen Seite des Globus lebt, spielen.

Wie Sie sehen, bietet das Internet eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Nutzung. Es gab schon Personen, die sich nur mit einem Computer mit Internetanschluss in eine leere Wohnung gesetzt haben und für ein Jahr keinen Kontakt zur Aussenwelt hatten. Lebensmittel, Möbel und alle Dinge des täglichen Lebens wurden bestellt und geliefert. Der Kontakt wurde nur über E-Mails aufrechterhalten. Sie sollten aber bedenken, dass ein Computer nie ein persönliches Gespräch ersetzen kann.

Der Verbindungsaufbau

Das Internet besteht aus einer Vielzahl einzelner Computer und ganzen Netzwerken. Diese Computer sind in der Regel dauerhaft online, dass heisst Sie können sich zu jeder Zeit mit diesen Computern verbinden und Daten abrufen. Sobald Sie eine Verbindung zum Internet aufbauen, ist auch Ihr Computer Bestandteil des Internet. Da Sie sich nicht direkt mit einem dieser Computer verbinden können, benutzen Sie den PoP (Point of Presence) eines ISP (Internet Service Providers), mit dem Sie vorher einen Vertrag abschliessen müssen. Heutzutage ist ein Vertrag allerdings nicht unbedingt nötig, da Sie wie beim Telefon auch hier die Call-by-Call Anbieter nutzen können. Da die ISP bundesweit mehrere PoPs unterhalten,ist in der Regel eine Einwahl zum Ortstarif möglich. Verbindungsaufbau ins Internet

World Wide Web

Bereits 1991 wurde mit dem World Wide Web (WWW) eine benutzerfreundliche, grafische Anwenderoberfläche geschaffen. Das Internet wurde so auch für den Privatanwender interessanter und dementsprechend von einem noch grösseren Personenkreis genutzt. Die Dokumente, die über das Internet verbreitet werden, weisen alle ein gemeinsames grafisches Format auf und können mit einem speziellen Programm, dem Browser, dargestellt werden. Auf den meisten Seiten befinden sich Links, die auf weitere Seiten zum gleichen Thema verweisen. Dabei müssen sich diese Seiten nicht unbedingt auf dem gleichen Computer befinden. Sie verweisen vielmehr auf die Adresse (wird jedem Computer im Internet zugewiesen) des Computers, auf dem die Seiten gespeichert sind. Sie klicken sich so durch ein grosses Thema, ohne sich die jeweiligen Adressen selber heraussuchen zu müssen. Die Links werden im allgemeinen Sprachgebrauch Hyperlinks genannt.

Suchmaschinen

Wie sollen Sie in den Unmengen von Informationen die für Sie richtigen finden? Hier helfen Ihnen die Suchmaschinen im Internet. Das sind Programme, die das Internet nach den von Ihnen gewünschten Informationen durchsuchen und Ihnen die Adressen von den Seiten auflisten, in denen der Suchbegriff vorkommt. Suchmaschinen können jedoch nur die Informationen finden, die in den Datenbanken der jeweiligen Suchmaschine vorhanden sind. Wenn Sie also eine eigene Homepage haben, sollten Sie diese bei mehreren verschiedenen Suchmaschinen anmelden, damit man sie finden kann.

So, Sie haben erst einmal das

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